Prolaktinom
Die Hirnanhangsdrüse bildet zu viel Prolaktin
Was ist ein Prolaktinom?
Ein Prolaktinom ist eine gutartige Geschwulst der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die große Mengen des Botenstoffs (Hormons) Prolaktin freisetzt. Bei einem Durchmesser der Geschwulst von weniger als 1 cm spricht man von einem Mikroprolaktinom, bei einer Ausdehnung größer als 1 cm von einem Makroprolaktinom. Prolaktin ist zusammen mit anderen Hormonen für den Milcheinschuss und die Aufrechterhaltung des Milchflusses in der Stillzeit verantwortlich. Prolaktin wirkt auch an anderen Organen, jedoch sind hier die Wirkungen noch nicht so eindeutig geklärt.
Welche Beschwerden treten auf?
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Ein Prolaktinom wird in der Regel durch eine Hormonspezialistin oder einen Hormonspezialisten (Endokrinolog:in) festgestellt, die/der die Menge des Prolaktins im Blut untersucht. Findet sich eine deutliche Erhöhung des Prolaktins, muss der Verdacht auf einen Tumor der Hypophyse durch die Magnetresonanztomographie (MRT) bestätigt werden.
Eine Geschwulst der Hypophyse kann auf den Sehnerv drücken und ihn schädigen. Deshalb ist eine Untersuchung durch einen Augenarzt nötig.
Wie wird ein Prolaktinom behandelt?
An erster Stelle der Behandlung eines Prolaktinoms steht die Gabe von Medikamenten. Sie hemmen die Ausschüttung von Prolaktin und verkleinern darüber hinaus bei Makroprolaktinomen häufig die Tumoren. Nur selten ist eine Operation notwendig, vor allem dann, wenn der Sehnerv bedroht ist.
Lässt sich ein Tumor durch Medikamente und/oder Operation nicht ausreichend behandeln, muss ggf. noch eine Bestrahlungstherapie angeschlossen werden. Mit dieser soll erreicht werden, dass die Geschwulst nicht weiter wächst.
Was kommt nach der Behandlung?
Im Prinzip muss eine Behandlung mit Medikamenten lebenslang fortgesetzt werden. Bei deutlicher Verkleinerung des Tumors und Normalisierung der Prolaktinspiegel kann allerdings nach ca. ein oder zwei Jahren der Therapie versucht werden, dass Medikament auszulassen. Jeder Hypophysentumor
muss lebenslänglich kontrolliert werden, da auch nach jahrelanger Tumorfreiheit ein Wiederauftreten beschrieben ist.
Weitere Informationen
Detailliertere Informationen zur Akromegalie finden Sie auf der Internetseite des Netzwerks Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen e. V.: